Charlottes Familienalltag in Ohio, USA

Charlottes Familienalltag in Ohio, USA

Hey, überlegst du auch einen Schüleraustausch zu planen oder bist bereits dabei? In diesem  Artikel berichte ich über meinen Familienalltag hier in den USA. Ich heiße Charlotte, bin 15 Jahre alt und zurzeit mit der Austauschorganisation Kulturwerke Deutschland in den USA. Ich bin nun schon hier seit 3 Monaten, also etwas mehr als die Hälfte meiner gesamten Zeit. Ich genieße diese Erfahrungen in vollen Zügen und habe hier wirklich meine zweite Familie gefunden. 

Ich lebe in Ohio mit meinen Gasteltern Megan und Paul. Ich habe einen kleinen zweijährigen Gastbruder, eine 14-jährige Gastschwester und meine Hostmum ist zurzeit schwanger, aber bekommt ihr Kind leider erst, wenn ich schon nicht mehr hier bin. Wir leben auf einer Farm in einem großen Haus, was für mich wirklich eine ganz neue Erfahrung ist, weil ich in Deutschland eher in einer Stadt wohne. Die Gegend ist sehr ländlich, aber Städte wie Cincinnati sind nicht all zu weit weg. 

Mein Tag beginnt in der Woche um sechs Uhr morgens. Ich stehe auf und mache mich fertig, frühstücke mit meiner Gastschwester Sam und füttere die Kaninchen. Als ich das erste mal ankam, haben mich meine Gasteltern gefragt, welche Aufgabe ich im Haus übernehmen möchte und da habe ich mir die Kaninchen ausgesucht. Um 7 Uhr morgens kommt dann unser Bus, ein typischer gelber High School Bus. Meistens kommt er zu spät und wir warten an die 10 Minuten auf unserem driveway, aber das ist nicht so schlimm. Der Bus kommt hier zu jedem Haus einzeln. Meine Gasteltern stehen meistens nach uns auf, weil sie auf der Farm arbeiten und deshalb nirgendwo hinfahren müssen. Die Schule beginnt hier um 7:45 und endet um 14:30, sodass wir um 15 Uhr wieder zu Hause ankommen. Manchmal fahre ich mit Freunden und wir gehen noch zu einem coffee shop oder so, aber meistens fahre ich auch mit dem Bus zurück. Danach haben wir eine Art study time, wo wir unten am Küchentisch sitzen und Hausaufgaben machen, aber das dauert meistens nicht zu lange, weil wir hier nicht wirklich viele Hausaufgaben bekommen. Wenn ich Zeit habe gucke ich manchmal eine Serie oder verbringe die Zeit mit meinen Gast Geschwistern oder Freunden den Rest des Tages. Wir essen Dinner schon relativ früh gegen 5 Uhr und auch immer alle zusammen. Das ist meiner Gastfamilie sehr wichtig, weil sie auch immer hören wollen, wie unser Tag so war. Danach bringt mich mein Gastvater montags zum Turnen und im Moment an allen anderen Wochentagen zum Theater, weil wir für unser Stück Ende April proben. Ansonsten habe ich auch immer Dienstag und Donnerstag Turnen. Theater ist in meiner Highschool, aber Turnen ist ein Club unabhängig von der Schule, obwohl viele die dort sind auch Cheerleading an meiner Schule machen. In meinen Hobbys habe ich keine Gemeinsamkeiten zu meiner Gastschwester, da sie schwimmen macht. Ich bin echt dankbar, dass meine Gasteltern mir immer anbieten mich überall hinzufahren. Sie erlauben mir auch immer mit Freunden mitzufahren, was echt cool ist.

In unserem Haus haben alle ihre eigenen Aufgaben. Wie schon erzählt, füttere ich die Kaninchen im Haus und meine Gastschwester füttert die Kaninchen draußen. Meine Gasteltern erwarten von mir einfach, dass ich helfe wo sie Hilfe brauchen, aber das ist glaube ich überall so. 

Auf der Farm gibt es immer was zu tun, aber da kann ich nur was machen, wenn ich Lust habe. 

Mit der Zeit habe ich das Gefühl, dass die Beziehung besonders zu meinen Gasteltern immer einfacher und besser wird. Mit meiner Gastschwester war es von Anfang an nicht schwer, da sie sehr offen ist. Ich fühle mich ganz wie ein Familienmitglied, denn sie gehen mit mir wie mit einer echten Tochter oder Schwester um. Besonders dass meine Gasteltern sehr humorvoll sind, ist immer lustig. Ich genieße es sehr, viel Zeit mit ihnen zu verbringen und das ist auch eigentlich immer möglich, weil so gut wie immer jemand zu Hause ist. Ihre Geschichten sind echt interessant, weil beide im Militär waren bevor sie vor zwei Jahren in den frühen Ruhestand gegangen sind, um die Farm zu starten. Deshalb sind sie um die ganze Welt gekommen, von Alaska bis zum Irak. Meine Gastmutter hat vor einigen Jahren sogar Deutschland besucht. 

Abends oder am Wochenende schauen wir oft Filme zusammen. Besonders Disney Filme oder Serien wie „The Originals“ sind welche, die wir schon geguckt haben. Wir haben meistens keine festen Zeiten dafür, sondern eher wenn jeder zu Hause ist. Vor allem mit meiner Gastmutter rede ich dann sehr viel darüber. Auch Brettspiele spiele ich mit meiner Gastschwester oder Freunden.

Mein Wochenende ist eigentlich jede Woche unterschiedlich. Ich stehe meistens schon gegen 8 Uhr morgens auf, mein Gastvater macht dann Samstags meistens Frühstück. Ziemlich typisch amerikanisches Essen wie Bacon, Eggs, Waffles oder Pancakes. Mittlerweile mag ich dieses warme Frühstück echt gerne. Nachmittags fahren wir entweder zusammen irgendwo hin, zu unseren Großeltern, Wandern oder ich gehe was mit Freunden unternehmen. Das macht immer sehr viel Spaß. Sonntag morgens gehen wir in die Kirche, wo wir dann auch frühstücken und die Zeit mit anderen verbringen. Zum Lunch essen wir immer Tomatensuppe mit Grilled Cheese Sandwiches seit ich hier bin, weil ich es sehr gerne mag. Ich glaube einige dieser Essenstraditionen mache ich auch weiter, wenn ich wieder zurück in Deutschland bin. Es ist echt cool, dieses ganz andere Essen kennenzulernen. 

Ich verbringe nicht besonders viel Zeit alleine, weil ich schon immer ein sehr gesprächiger Mensch war. Meistens wenn ich nichts zu tun habe, gehe ich ins Wohnzimmer und spiele mit meinem kleinen Gastbruder. Wann immer ich will, kann ich alleine in meinem Zimmer sein, aber das ist nicht allzu oft der Fall. Einmal die Woche telefoniere ich mit meinen Eltern in Deutschland und dann bin ich meistens auf meinem Zimmer um Ruhe zu haben. 

Auch die Zeit mit den Tieren genieße ich hier sehr. Wir haben zwei Hunde und drei Katzen im Haus und die Babyziege, die von der Mutter nicht akzeptiert wurde, füttern wir nun auch im Haus mit der Flasche. Das ist sehr süß. Solche kleinen Momente machen das Leben in einer Gastfamilie echt schön.

Mit der Zeit wird das Familienleben viel einfacher, auch wenn es am Anfang ungewohnt und ganz anders erscheint, als ihr es von zu Hause kennt. Genießt jeden Moment, schreibt und sammelt so viele Erinnerungen wie ihr könnt und glaubt einfach daran, dass nicht jeder Moment perfekt sein wird, aber ihr im großen und ganzen eine unvergessliche Zeit haben werdet! Wenn du jetzt auch Lust bekommen hast ein Auslandsjahr in den USA zu machen, kannst du gleich mit der Planung anfangen, je früher desto besser. Ich hoffe euch hat der Artikel gefallen und ich konnte euch einen Einblick in mein neues Familienleben geben! Bis zum nächsten Mal! 

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