Kim erklärt euch, wie sich ihre deutsche Schule von der Kitsilano Secondary School unterscheidet

Kim erklärt euch, wie sich ihre deutsche Schule von der Kitsilano Secondary School unterscheidet

Heyy, mein Name ist Kim und ich mache gerade ein Auslandsjahr in Kanada in Vancouver. Ich gehe hier in die 11. Klasse der Kitsilano Secondary School und hab jetzt ziemlich genau die Hälfte meines Auslandsjahres hinter mir. Eine der wichtigsten Fragen vor dem Auslandsjahr ist wahrscheinlich die Schule und was die Unterschiede sind. Deswegen dachte ich, ich berichte einfach mal, was die wichtigsten Unterschiede und was Vor- und Nachteile am kanadischen Schulsystem sind. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass ich einige Fragen klären kann!

Einer der größten Unterschiede ist wahrscheinlich der Stundenplan. In Deutschland haben wir meistens um die 12 Fächer, hier hat man pro Semester nur vier. Die vier Fächer wechseln dann  nach dem Halbjahr. Das heißt jede Stunde ist 1h 20 min. Das ist einerseits gut, weil man mehr in  die Inhalte reingehen kann und generell sind die Stunden hier viel entspannter. Andererseits  verliert man auch Grundlagen. Wenn man z.B. ein halbes Jahr kein Mathe hat kann es gut sein, dass man da wirklich viel vergisst. Außerdem hab ich an meiner Schule zweimal die Woche eine  Art Freistunde. Das heißt, dass dann z.B. die erste und zweite Stunde gekürzt wird und man dann  zwischen den Stunden 50 Min. Zeit hat, die man mit Unterstützung eines/r LehrerIn, oder alleine  für Hausausgaben, oder einfach lernen nutzen kann. Ich finde das System echt super, da man so  viel weniger Hausaufgaben hat und eben auch Hilfe hat, wenn man sie braucht. Ein weiterer Unterschied ist die Fächerwahl. Man kann viel freier wählen, welche Fächer man haben will. In Deutschland muss man fast überall wahrscheinlich eine bestimmte Kombination an Fächern wählen, hier ist glaube ich nur vorgegeben, dass du einmal im Schuljahr Mathe und Englisch haben musst und eine Naturwissenschaft. Aber auch da gibt es die Wahl zwischen ganz vielen verschiedenen Interessensrichtungen. Man muss z.B. nicht, wie das bei mir in Berlin ist, Sport, Musik oder Kunst weitermachen wenn man das nicht möchte. Man könnte aber ein Semester nur Kunstkurse haben. Es gibt generell eine viel größere Auswahl an Kursen. Alleine im Kunstbereich gibt es z.B. Woodwork, Keramik, Kunst 2D, Metalwork, Nähen und noch viele andere. Oder Englisch, wo man eher in die literarische Richtung gehen kann, oder in Englisch als  Fremdsprache oder so. Was auch sehr gut meiner Meinung nach ist, ist dass man gar nicht  unbedingt nur Kurse seiner eigenen Jahrgangsstufe besuchen muss. Ich könnte beispielsweise in  einen Englischkurs der 10. und in einen Mathekurs der 12. Stufe. Ich finde, dass man so viel besser nicht den Anschluss verliert.  
Auch ein großer Vorteil finde ich ist, dass die Schule erst um 8:40 Uhr beginnt. Ich muss leider eine  Stunde zur Schule fahren, deswegen muss ich um die gleiche Zeit aufstehen wie in Berlin, aber an  sich ist das so viel schlauer, da man so viel leistungsfähiger ist. Außerdem hört die Schule um  15:10 Uhr auf bei mir, also ist es nicht mal so, dass sich der Schulschluss dann so krass nach hinten verschiebt. 
In Kanada hat man, wie in den USA, ein Notensystem mit A, B, C …, aber bevor das Schuljahr  beendet wird, werden die Noten meist in Prozent angegeben. Das heißt, 100 % ist das Beste und  unter 50 % hat man nicht mehr bestanden. Ich fand das am Anfang etwas verwirrend, man kommt  aber recht schnell rein. Generell würde ich aber nicht sagen, dass ein Notensystem besser ist wenn man sich einmal dran gewöhnt hat. Anders als in Deutschland zählt in Kanada eigentlich nur die schriftliche Benotung. Das heißt die mündliche Mitarbeit spielt keine Rolle. Dafür werden natürlich viel mehr Tests geschrieben, welche aber multiple choice sind, also viel einfacher als die Tests in Deutschland. 
Generell würde ich sagen, ist es viel einfacher gute Noten in Kanada zu bekommen und vor allem  ist die Schule einfach viel stressfreier. Ich mag es auch gerne, dass man hier viel besser  bestimmte Interessen verfolgen kann und nicht jahrelang gezwungen wird, irgendwelche Fächer  zu machen, die einen wirklich gar nicht interessieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass, zumindest  meiner Erfahrung nach, das Schulklima viel entspannter ist. Man hat ein viel engeres und  persönlicheres Verhältnis zu den LehrerInnen als in Deutschland und generell ist einfach viel  weniger Druck hier in der Schule. Ich finde es super wichtig, dass man als SchülerIn auch Freizeit  hat und das ist vor allem an deutschen Gymnasien oft nicht wirklich möglich, ohne dass die Noten  darunter leiden. Ich muss tatsächlich sagen, dass mir die Schule hier zum ersten Mal Spaß macht  und ich gerne hingehe. Deswegen finde ich das kanadische Schulsystem wirklich viel besser. Der  einzige Nachteil ist vielleicht, dass man in Deutschland Disziplin beim Lernen ein bisschen besser  lernt und ich habe das Gefühl, dass die Allgemeinbildung der SchülerInnen ein bisschen besser ist  als die der kanadischen SchülerInnen. Das ist aber kein ausschlaggebender Grund, da ich mental  health deutlich wichtiger finde.  
Alles in allem ist das Kanadische Schulsystem sehr unterschiedlich aber meiner Meinung nach  auch viel besser und entspannter.

Das war es so weit mit meinem Blogartikel über das kanadische Schulsystem, ich hoffe, ich konnte euch weiterhelfen und es sind keine Fragen mehr offen, wenn doch, schaut doch gerne mal auf YouTube oder Instagram vorbei, da wird auch alles nochmal erklärt und auch gezeigt. Ansonsten, bucht euch ganz einfach ein Beratungsgespräch bei Kulturwerke Deutschland. Ich wünsche euch viel Erfolg und bis bald!

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