Anastasias Alltag mit ihrer Gastfamilie in Ladner, Kanada

Anastasias Alltag mit ihrer Gastfamilie in Ladner, Kanada

Hallo, mein Name ist Anastasia! Ich bin 18 Jahre alt und habe mich dazu entschlossen, nach meinem Abitur einen Auslandsaufenthalt zu planen. Ich habe mich mit Leichtigkeit für Kanada entschieden, da dies mein absolutes Traumland ist. Eines der wichtigsten Sachen und mit am aufregendsten ist die Suche nach einer Gastfamilie. Dank der sorgvollen Unterstützung von Kulturwerke Deutschland hatte ich damit aber überhaupt keine Probleme und konnte mein Auslandsjahr ohne große Startschwierigkeiten beginnen! 

Meine Gastfamilie besteht aus meiner Gastmutter, Annette, ihrem 27-jährigen Sohn Jonathan, und ihren Eltern, die beide in den 80ern sind. Die Großeltern wohnen mit uns im selben Haus im Untergeschoss, und wir im Obergeschoss. Jonathan wohnt in einer Wohnung in Vancouver, ist aber regelmäßig fürs Abendessen zu Besuch, weshalb ich ihn auch dazu zähle. Außerdem hat mein neues Zuhause einen Hund namens Jersey, der sehr alt und faul ist.

Mein Wohnort, Ladner, ist 30 Minuten von Vancouver entfernt, und eine mittelgroße Stadt, die aber alles zu bieten hat, was ein Austauschschüler sich wünscht. Zum Beispiel hat man die Wahl zwischen fünf verschiedenen Sushi Restaurants. Generell kommt man hier schnell überall mit dem Bus hin, ebenso zu Vancouver City. 

Wir wohnen in einem großen Haus, welches typisch nach kanadischem Stil gebaut ist und relativ nahe zu meiner Schule, der Delta Secondary School, liegt. Aufwachen tue ich um 7 Uhr, könnte es aber bis auf 8 Uhr anlegen, wenn ich wollte. So macht meine italienische Gastschwester das nämlich. Meine Gastmutter hingegen ist schon um 6 Uhr auf den Beinen. Zur Schule werde ich zusammen mit meiner Gastschwester Giorgia im Winter mit dem Auto gebracht, und im Sommer nehmen wir die Fahrräder. Obwohl ich ehrlich sagen muss, dass mir auch zu Fuß gehen viel Spaß macht (vor allem vorteilhaft für einen Kaffee vor Schulbeginn bei Starbucks). Nach der Schule ist man meistens noch mit Freunden unterwegs oder fährt spontan nach „Van“. Da vergisst man das Fahrrad auch leicht an der Schule, ups.

Abendessen tun wir meistens alle zusammen. Des Öfteren schaut dann auch mal der Bruder oder Onkel vorbei. Das was überbleibt, dürfen Giorgia und ich als Lunch für den nächsten Schultag einpacken, damit wird kein Essen verschwendet. Zum Thema Ordnung und Regeln ist meiner Gastfamilie eigentlich nur wichtig, dass jeder hinter sich aufräumt und respektvoll miteinander und den Eigentümern und Privatsphäre des anderen umgeht. Unter der Woche sollte ich bestenfalls um 22 Uhr zuhause sein, am Wochenende erweitert sich die Uhrzeit auf 24 Uhr. 

Manchmal machen wir einen Filmabend oder kochen, beziehungsweise backen, gemeinsam. Das macht jedes Mal mega viel Spaß und schweißt zusammen. Auch beim Aufräumen hinterher helfe ich gerne freiwillig mit, damit nicht alles an Annette hängen bleibt. Um die Wäsche kümmert sich freundlicherweise die Oma des Hauses. Wenn jemand aus der Familie Geburtstag feiert, wird die Feier dafür für gewöhnlich bei uns gehalten. So ist stets was los und Kuchen da. Ab und zu gehen wir auch zusammen aus, oder bestellen Pizza für einen entspannten TV-Abend.

Annette betreibt eine Kindertagesstätte bei sich im Haus, wo sie von 7 bis 16 Uhr Kinderbetreuung anbietet. Morgens ist also schon ordentlich etwas los. Sobald alle Kinder jedoch weg sind, genießt meine Gastmutter ihre Freizeit im Garten oder auf unserer Terrasse mit einem Glas Wein.

Da jeder Austauschschüler sein eigenes Zimmer hat, wird bei einer Doppelplatzierung (wenn zwei Schüler sich eine Gastfamilie teilen) häufig ein Bad zu zweit geteilt, um die Dinge zu vereinfachen. So läuft das auch bei mir ab. Morgens sprechen Giorgia und ich uns also ab, wer wann das Bad benutzt, damit es nicht zu Uneinigkeiten kommt. Wenn man Zeit für sich allein haben möchte, ist das jederzeit möglich. Generell würde ich sagen, hängt das ganz davon ab, wie man sein Auslandsjahr gestalten möchte und welche Vorstellung man persönlich verfolgt. Ist man sehr offen, findet man schnell neue Freunde und ist viel unterwegs. Ist man eher schüchtern, dauert es eventuell bis man von jemandem angesprochen wird. So oder so kann man sich stets in sein Zimmer zurückziehen oder auch das Abendessen im Zimmer essen, wenn einem danach steht. Mein Ratschlag ist, Leute einfach anzusprechen und nach Verabredungen zu fragen, auch wenn man sich noch nicht zu 100 % wohl miteinander fühlt. Die Kanadier sind leider etwas zurückhaltend, was neue Freundschaften betrifft. Es wäre schade, weniger Erfahrungen mitnehmen zu können, weil man sich nicht getraut hat! 

Wenn du auch Lust auf einen Auslandsaufenthalt bekommen hast, dann schau doch gerne mal bei der Website von Kulturwerke Deutschland vorbei oder schaue dir weitere Beiträge von mir an! Ich hoffe, du konntest einen guten Einblick in mein Leben mit meiner Gastfamilie erhalten. Danke fürs Lesen! 

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