Hey ihr Lieben, ich bin Anna und ich verbringe mit Kulturwerke Deutschland mein Auslandsjahr in Kanada. Heute erzähle ich euch, wie ich hier meine Freizeit nach der Schule, am Wochenende und generell an freien Tagen gestalte. Vielleicht hilft es euch ja dabei, auch etwas für euer Auslandsjahr zu finden, womit ihr euch beschäftigen könnt. Aber jetzt erstmal viel Spaß beim Lesen.

Meine Freizeitgestaltung hier in Kanada ist zu Teilen sehr ähnlich, aber in manchen Dingen auch sehr verschieden zu Deutschland. Aber das ist natürlich klar, wenn man in einem anderen Land, in einer anderen Familie lebt, in der wiederum auch ein anderer Life-Style herrscht. 

Ich habe eigentlich relativ viel Freizeit. Die Schule hier ist nicht so anspruchsvoll, wie in Deutschland und deshalb bin ich Nachmittags schneller mit meinen Hausaufgaben fertig werde. Häufig treffe ich mich dann mit meinen Freunden und wir gehen in ein Café, in die Mall oder zu einem nach Hause. Am Wochenende hat man dann den ganzen Tag Zeit und macht auch mal größere Ausflüge. Unter anderem kann man wandern gehen an einen See fahren, in die nächstgrößere Stadt fahren und sie erkunden oder auch mal ins Kino gehen. Natürlich muss ich manchmal auch mal lernen, weil hier mehr Tests geschrieben werden. Außerdem nehme ich mir ab und zu auch mal Zeit für mich und entspanne ein bisschen zu Hause. Ich lese etwas oder schaue eine Film. Es kommt ganz darauf worauf man Lust hat und wie man sich fühlt. 

Wie ich etwas plane ist verschieden. Manchmal entscheide ich spontan, sage dann aber meine Gasteltern Bescheid und frage auch, ob es ihre Pläne durchkreuzt oder in Ordnung ist. Ansonsten fragen mich meine Freunde, ob ich zum Beispiel mit zu einem Eishockeyspiel in einem Monat gehen möchte oder die Home-Organisation hat ein Event geplant, an dem ich teilnehmen möchte. Gelegentlich sehe ich auch was cooles im Internet, was ich gerne unternehmen möchte und plane dann auch im Voraus, wann und mit wem ich das machen will. 

Bestimmten Regeln beim Planen muss ich normalerweise nicht folgen. Ich frage meistens meine Gastfamilie, ob sie an dem bestimmten Tag schon etwas vorhaben und wenn nicht, teile ich ihnen meine Pläne mit. Sie sind eigentlich immer sehr unterstützend und freuen sich für mich, wenn ich etwas schönes vorhabe. Sie fragen mich dann auch immer, ob ich fürs Abendessen zu Hause bin oder ob sie mir etwas übrig lassen sollen und ich sage ihnen Bescheid, wie es sein wird. Einige meiner Freunde, die ein Auslandsjahr machen, haben zwar eine bestimmte Uhrzeit, zu der sie zu Haus sein müssen, ich jedoch nicht. Ich soll meiner Gastfamilie lediglich immer mitteilen, wann ich ungefähr zurück bin und wenn ich mich auf den Weg mache. 

Meine Gastfamilie kann mich manchmal abholen oder auch irgendwo hinbringen, aber im Normalfall bin ich auf den Nahverkehr angewiesen. Ich fahre eigentlich überall mit dem Bus oder der Bahn hin. Sei es zur Schule oder in die nächstgelegenen Stadt. Das war eine sehr große Umstellung für mich, weil die Wege hier sehr viel weiter sind. An manchen Tagen fahre ich insgesamt 4 Stunden und normalerweise kann ich überall in meiner Stadt hinlaufen oder mit dem Fahrrad fahren. 

In der Regel mache ich mehr mit meinen Freunden, weil ich sie zu Teilen ja täglich in der Schule sehe. Ich bin auch in einem Tanzclub und dort treffen wir uns zum Training. An einigen Tagen mache ich auch Sachen mit meiner Gastfamilie. Unter anderem haben wir häufig Movie-Nights oder wir kochen etwas zusammen.  Einmal im Monat stelle ich ein Gericht aus Deutschland vor. Das finde ich sehr schön. Feiertage wie Thanksgiving oder später im Jahr noch Weihnachten verbringe ich auch mit meiner Gastfamilie. Thanksgiving war jedenfalls sehr schön und wir haben alle eine kleine Rede darüber gehalten, worüber wir dankbar sind. Leider müssen meine Gasteltern viel arbeiten, deswegen haben sie nicht so viel Zeit für mich, aber die, die sie haben, verbringen wir gemeinsam damit Spiele zu spielen oder zu reden. 

Die meisten Aktivitäten, die ich hier so tue sind ansonsten in die Stadt gehen. Jedes Mal entdeckt man ein neues Viertel und es ist immer etwas los. Mal sieht man eine Tanzgruppe auf einem Platz auftreten oder einen Musiker etwas singen oder spielen. Hier gibt es außerdem sehr viele Shopping-Möglichkeiten, wie große Shopping-Malls, Thriftstores und Vintage-Secondhand-Läden. Außerdem kann man auch lecker essen oder einfach nur in ein Café gehen. Des Weiteren war ich einige Male am See und bin schwimmen gegangen. Ich war auch Kanu fahren und das war sehr lustig. Leider hat das Wetter gerade ungeschlagen und es regnet nur noch, weshalb ich nicht mehr so gerne rausgehe. Dafür bin ich mal ins Kino gegangen. Ich gehe zudem zu Footballspielen von verschiedenen Schule und war auch bei einigen Volleyballspielen. Schulsport ist hier sehr groß und ich kenne auch ein paar Austauschschüler, die in einer Schulmannschaft sind. Letztens war zudem Halloween und da bin ich mit ein paar Freunden in einen Gruselpark gegangen. Es war so ähnlich wie ein Jahrmarkt mit allerlei Fahrgeschäften, jedoch gab es mehr Horror-Häuser. Ich fand es zwar sehr gruselig, aber auch lustig. 

Das war es mit meiner Freizeitgestaltung und ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen authentischen Einblick in einen kanadischen Alltag und meiner Freizeit ermöglichen. ☺ Falls ihr auch Interesse an einem Auslandsjahr habt, meldet euch bei Kulturwerke Deutschland!