Elisabeth stellt euch ihre Gastfamilie in Doneraile, County Cork in Irland vor

Elisabeth stellt euch ihre Gastfamilie in Doneraile, County Cork in Irland vor

Ich bin Elisabeth, 16 Jahre alt und habe am 23. August dieses Jahres mein Auslandsjahr in Irland begonnen. Genauer gesagt wohne ich in Doneraile, County Cork und gehe hier ins 6th Year auf die Nagle Rice Secondary School.

Ich wohne in einer Gastfamilie bestehend aus einer 37- jährigen Gastmutter, einem 35-jährigen Gastvater und einem 6 Jahre alten Gastbruder. Ich habe meine Gastfamilie ungefähr 3 Wochen vor Abflug bekommen und hatte zwei Videotelefonate mit meiner Gastmutter bevor ich nach Irland gekommen bin. 

Wohl die größte Umstellung war für mich das Essen. Ich liebe Essen und koche und backe auch sehr gerne in meiner Freizeit. Hier habe ich schnell festgestellt, dass Fast-Food zum Abendessen eher Regel als Ausnahme ist. Auch würzt meine Gastmutter das Essen ganz anders als meine Mutter in Deutschland und man könnte eher sagen, dass das Essen ungewürzt als überwürzt ist. Aber da kann man sich ja einfach helfen und nachwürzen, wenn es einem nicht genug gewürzt ist. Selber backen macht meine Gastmutter leider nicht. Ich liebe backen und habe mit meiner Gastmutter geregelt, dass ich backen darf und sie hat mir das grundlegende Zubehör besorgt und ich kaufe mir einfach die Zutaten, die ich brauche. Mein Gastbruder hilft mir sogar gerne beim backen (was ich am Anfang nicht dachte) und es macht dann natürlich nochmal mehr Spaß zu backen. In meiner Gastfamilie wird extrem viel weißes Brot gegessen, was ich vorher nie so viel gegessen hab. Dadurch hatte ich am Anfang richtig Probleme mit meiner Verdauung und hatte Bauchkrämpfe. Meine LC hat mir empfohlen meine Gastmutter einfach mal nach Natron Brot (hier ein sehr bekanntes und echt leckeres Brot) zu fragen. Nach circa 3 Wochen hab ich mich dann auch an das Weißbrot bzw. das Essen generell hier gewöhnt.

Am Wochenende gehen mein Hostdad und mein Gastbruder immer in einem Café frühstücken. Häufig nehmen die beiden mich mit und manchmal kommt auch meine Hostmum mit. Ich finde das eine mega schöne Tradition und Art Zeit mit der Familie zu verbringen. Ich werde auf jeden Fall versuchen, das mit meiner Familie in Deutschland auch zu machen. 

Ich wohne hier in einer kleinen Doppelhaushälfte und meine Hostfamilie hat nur einen kleinen Garten. In Deutschland bin ich an ein großes Haus mit einem großen Garten gewöhnt. Das war wohl auch erstmal eine Umstellung, aber ich muss sagen, so ein kleines Haus hat auch was für sich. Weniger Platz um Sachen zu verlegen und weniger zu putzen. Wir haben hier nur eine kleine Küche und keine Spülmaschine wodurch wir alles von Hand spülen. Meine Gastfamilie schläft gerne lange, was mir morgens die Chance gibt den Abwasch vom Vortag zu machen, da mir meine Hostmum sonst nicht wirklich die Möglichkeit gibt ihr im Haushalt zu helfen. Sie sagt immer, dass das Haus so klein ist da braucht sie keine Hilfe im Haushalt. Ich persönlich würde mich schlecht fühlen, wenn ich gar nichts mache und so ist das wie ein kleines Arrangement zwischen mir und meiner Hostmum geworden, dass sie meistens den Abwasch für mich am nächsten Morgen lässt. 

 In Deutschland habe ich einen Hund, den ich hier wirklich sehr vermisse, aber glücklicherweise hat meine Gastfamilie zwei Hunde, die ich auch immer mal wieder auf meine Spaziergängen mitnehme. Teilweise werde ich auf denen auch von meinem Gastbruder begleitet. 

Ich habe relativ schnell Festgestellt, dass ein 6 Jahre alter kleiner Junge einem ganz schön auf die Nerven gehen kann. Vor allem, wenn er manchmal auch verdammt frech ist. Andererseits kann er einen immer auch zum lächeln bringen. Zum Beispiel malen wir oft zusammen am Küchentisch oder machen Hausaufgaben zusammen. Wie schon erwähnt hilft er mir auch gerne mal beim backen oder wir spielen einfach Nintendo vor dem Feuer im Wohnzimmer. Das sind die Momente, die sich jetzt schon als eine schöne Erinnerung in mein Gedächtnis gebrannt haben. 

Das Haus, in dem ich wohne, liegt am Ende von einem Wendehammer. Das heißt, man kann auch einfach mal vor dem Haus auf der Straße spielen. Ich glaube schon an meinem zweiten Tag hier haben mir die Kinder aus der Nachbarschaft ihr Lieblingsspiel erklärt. Und seitdem spielen wir mehrmals die Woche draußen. An das typische irische Wetter gewöhnt man sich so noch schneller und den Regen kann man ja einfach ignorieren, wenn man am Spielen ist. Ich muss zugeben, dass das vielleicht kindisch klingt, aber es macht einfach mega Spaß. In Deutschland werde ich definitiv meine Freunde dazu überreden wieder mehr draußen zu spielen. Es klärt deinen Kopf und macht dich happy.

Wohl am komischsten ist es, wenn man ganz gewöhnliche Sachen nicht im Haus findet. Meine Gastfamilie hat zum Beispiel so gar keine Gemeinschaftsspiele, mal abgesehen von einem Kartendeck. Um trotzdem mit Freunden spielen zu können, hab ich mir einfach ein paar billige kleine Kartenspiele gekauft. 

Aber auch sowas wie Mehl, Pfeffer oder eine Backform hatte meine Gastfamilie nicht. Für mich sind das Basic Sachen, die man halt hat, hier müsste ich mir die erstmal kaufen. 

Um Platz zu sparen hat meine Gastfamilie aber zum Beispiel keine Garderobe, heißt Jacken werden entweder über das Treppengeländer gehängt oder ich nehme meine Jacken mit in mein Zimmer und hänge sie in den Schrank. 

Woran ich mich nicht gewöhnen kann ist der Tee hier. Ich liebe Tee, aber ich finde den Tee, den man hier trinkt einfach nicht lecker. Vor allem wird er normalerweise mit Milch und Zucker getrunken. Ich habe den Tee in ein paar Variationen ausprobiert und dann entschlossen beim Kaffee oder Herbal Tee zu bleiben.

Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass das Leben in einer Gastfamilie nicht immer einfach ist, aber echt eine sehr schöne Erfahrung. Und mal ehrlich in welcher Familie ist es immer einfach. Ich muss sagen, ich bin mega froh, dass ich ein Auslandsjahr am machen bin, auch wenn es nicht immer einfach ist und ich meine Familie und Freunde in Deutschland vermisse, sind die Erfahrungen und Begegnungen, die ich hier mache, so wundervoll, dass es das definitiv wert ist. 

Wenn ihr noch mehr über das Leben in einer Gastfamilie oder ein Auslandsjahr wissen wollt lest doch gerne noch weitere Artikel von Kulturwerke Deutschland.

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