La vida española – Ellas Erfahrungen in einer spanischen Gastfamilie

La vida española – Ellas Erfahrungen in einer spanischen Gastfamilie

Herzlich Willkommen zu meinen Erzählungen über mein Leben und Routine in meiner spanischen Gastfamilie. 

Ich bin Ella, 17 Jahre alt und wohne jetzt schon seit circa elf Wochen mit dem High-School-Programm von Kulturwerke Deutschland in Andalusiens Hauptstadt Sevilla. Hierbleiben werde ich noch weitere zwei Monate und in dieser Zeit hoffentlich noch viele weitere spannende Erfahrungen machen ;)

Da ich mich dazu entschieden habe, während meines Auslandsaufenthalts bei einer Gastfamilie zu wohnen, mache im Moment genau das und möchte ein bisschen etwas von den Routinen, Erlebnissen und dem allgemeinen Familienleben erzählen, die sich ergeben, wenn man eben zusammen wohnt. Aber jetzt erst einmal viel Spaß! 

Als erstes möchte ich meine Gastfamilie ein bisschen vorstellen: dazu gehören meine geschiedene Gastmutter, ihre drei (schon erwachsenen) Kinder und ein Double-Placement aus Dänemark, das etwa im gleichen Alter ist wie ich. 

Obwohl das in Sevilla (wie in den meisten größeren Städten) nicht immer üblich ist, wohnen wir in einem Einfamilienhaus, das etwa 20 Minuten mit dem Bus von der Innenstadt entfernt liegt. 

Im Haus direkt wohnen meine Gastmutter, meine Gastschwester aus Dänemark, die jüngste Tochter und ich, natürlich :) Die älteren Gastgeschwister (die beide schon über 30 sind) kommen mehr oder weniger regelmäßig mal zu Besuch. Obwohl ich einen Teil der Familie nicht ganz so oft sehe, verstehe ich mich insgesamt mit allen sehr gut und es ist immer lustig und interessant, sich über Erlebnisse auszutauschen, da vor allem mein Gastbruder mit seiner Arbeit viel durch Spanien reist und immer lustige Geschichten zu erzählen hat. 

Da schon zwei Tage nach meiner Anreise die Schule begonnen hat, hat sich für die Vormittage sehr schnell eine Routine eingestellt. Diese besteht eigentlich größtenteils daraus, dass alle arbeiten oder in die Schule gehen. 

Natürlich steht man sich morgens manchmal, wenn alle etwa um die gleiche Zeit aufstehen und das Haus verlassen müssen, gegenseitig im Weg herum, aber die meisten dieser Probleme sind Kleinigkeiten und lassen sich von selbst oder durch ein kurzes Gespräch lösen. 

Aufgaben für den Haushalt habe ich morgens nicht, da meine Gastschwester aus Dänemark und ich das Haus etwas früher verlassen müssen als die anderen und deshalb eh wenig Zeit haben. Frühstücken tun wir aus dem selben Grund unter der Woche nicht oft zusammen, wir begegnen uns aber meistens irgendwann in der Küche und kurze Gespräche sind auch immer mal dabei. 

Nach der Schule gibt es gleich Mittagessen, das meine Gastmutter zubereitet, weil sie schon früher von der Arbeit kommt. Meine Gastgeschwister, die ebenfalls schon arbeiten, essen nicht mit uns zusammen, außer sie haben Urlaub oder ähnliches. Nach dem Mittagessen folgt meistens eine Zeit, in der jeder seinen eigenen Interessen nachgeht. Manchmal sind aber auch gemeinsame Ausflüge in den Park, zum Einkaufen oder einfach zum Zeit miteinander verbringen angesagt, es ist also eigentlich für alle etwas dabei und natürlich auch freiwillig. Niemand muss etwas tun, wozu er/sie keine Lust hat, obwohl es natürlich vor allem zu Beginn eine gute Möglichkeit ist, vertraut miteinander zu werden, wenn man zu (fast) allen Vorschlägen ja sagt und sich auf alles einlässt. 

Abendessen gibt es in Spanien traditionell sehr spät (das heißt niemals vor acht Uhr und eigentlich eher ab neun Uhr), außerdem essen wir das Abendessen (auf Spanisch „cena“ genannt) fast immer gemeinsam im Wohnzimmer vor dem Fernseher. Zu dieser Zeit läuft wochentags immer eine Wort-Rate-Show, die pasapalabra heißt (in etwa gib das Wort weiter) im Fernsehen, bei der um einen Geldpreis gespielt wird, und die wir fast immer zusammen gucken. Dabei kann man auch einige ungewöhnlichere Wörter kennenlernen und irgendwann vielleicht sogar mitraten ;)

Danach gucken wir manchmal auch Filme oder Serien. Auch wenn wir leider alle einen sehr unterschiedlichen Geschmack was das Genre angeht haben, lässt sich meistens etwas finden, das uns zumindest ein bisschen interessiert, aber da muss man dann auch manchmal einfach das Zeit-miteinander-verbringen vor den bevorzugten Film stellen :)

Wegen des Essens war ich vor meiner Anreise ein bisschen nervös, weil ich aus gesundheitlichen Gründen auf einige Lebensmittel verzichten muss, aber da war meine Sorge total unbegründet. Meine Gastmutter hat sich vor meiner Ankunft bereits viel über alles informiert und in meiner gesamten Zeit bisher hatte ich überhaupt keine Probleme.

An den Wochenenden sieht unser Tagesablauf ein bisschen anders aus. Zum einen können Morgenmuffel natürlich ausschlafen, wenn sie möchten, und zum anderen gibt es keine Schule. 

Samstags morgens stehen dann im Familienleben der Wocheneinkauf und Erledigungen, für die unter der Woche keine Zeit war, an. Ab und zu begleiten meine Gastgeschwister und ich meine Gastmutter dabei, aber das kommt meistens auf die Unternehmungen am Vorabend und insgesamt die Pläne für den Tag an.

An einigen dieser Samstage haben meine Gastmutter, meine Gastschwester aus Dänemark und ich auch Ausflüge gemacht. Unter anderem haben wir eine Stadtrundfahrt im Auto gemacht, damit wir wissen, wo alles ist, haben die Kathedrale und den Real Alcázar besucht. Trotz Unternehmungen ist mir aber schnell bewusst geworden, dass, obwohl die Gastfamilie mir zwar gerne Sachen zeigt und mit mir unternimmt, jeder sein eigenes Leben und seine eigenen Verantwortungen hat und deshalb nicht immer Zeit für einen hat. Deshalb muss man auf jeden Fall lernen, auch alleine Sachen zu planen und zu unternehmen, was aber auch sehr schön sein kann :D

Genau wie in Deutschland sind die meisten Geschäfte (Lebensmittelläden, Bekleidungsgeschäfte und so weiter) am Sonntag geschlossen. Deswegen sind am Sonntag größtenteils ruhige Tage mit Spaziergängen in den Park angesagt. 

Meine „Aufgaben“ im Haushalt beschränken sich größtenteils darauf, mein Zimmer und das gemeinsame Bad sauber zu halten, beim Abwasch zu helfen und mit dem Hund (Mojito) spazieren zu gehen. Da ich in Deutschland keinen Hund habe, habe ich meine Gastschwester, der der Hund auch eigentlich gehört, ein paar Mal begleitet, bevor ich das erste Mal alleine mit ihm losgezogen bin. Seit dem gehe ich fast jeden Tag (zumindest wenn das Wetter gut ist) mit ihm in den Park. Auch beim Joggen gehen ist er immer begeistert dabei und ich weiß jetzt schon, dass ich ihn auf jeden Fall vermissen werde, wenn ich nach Deutschland zurückkehre :,(

Mit meiner Gastschwester aus Dänemark gehe ich nachmittags auch gerne spazieren, shoppen oder mir Sachen in der Innenstadt angucken. 

Falls du auch interessiert daran bist, neue Kulturen kennenzulernen und vielleicht auch eine zweite Familie zu finden, dann melde dich doch einfach beim Team von Kulturwerke Deutschland. Dir helfen alle super gerne weiter, mit allen Fragen und offenen Entscheidungen, die du noch haben könntest, weiter! 

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