Kim erklärt euch das kanadische Schulsystem

Kim erklärt euch das kanadische Schulsystem

Hallo! Mein Name ist Kim und ich bin 16 Jahre. Ich verbringe mein 11. Schuljahr in Kanada auf der Kitsilano Secondary School. In diesem Blogartikel werde ich mein bestes geben, das kanadische Schulsystem zu erklären. 

Das kanadische Schulsystem weist sehr große Unterschiede gegenüber dem deutschen Schulsystem auf. Meiner Meinung nach funktioniert das kanadische Schulsystem für die meisten deutschen SchülerInnen sehr viel besser als das deutsche Schulsystem. Das könnte auch daran liegen, dass die Schule hier erst um 8:40 Uhr anfängt und jeden Tag gleich um 15:10 Uhr aufhört. Genau wie in Deutschland ist das kanadische Schuljahr in zwei Semester unterteilt. Das 1. geht bis Ende Januar, das zweite bis Ende Juni. Zumindest ist das so an der Highschool, also die weiterführende Schule in Kanada. Anders als in Deutschland geht diese allerdings von der 8. bis zur 12. Klasse, das heißt die SchülerInnen sind zwischen 13 und 18 Jahren.  

Einer der größten Unterschiede zwischen dem deutschen und dem kanadischen Schulsystem ist sicherlich, dass die SchülerInnen pro Tag nur 4 Schulstunden haben und die wechseln das ganze Semester über nicht. Jede Schulstunde ist dann so 1 Stunde 20 Minuten. An unserer Schule wechselt die Reihenfolge der Schulstunden noch jede Woche, um immerhin ein bisschen  Abwechslung reinzubringen. Das heißt, die erste Stunde wechselt mit der zweiten Stunde und die  dritte Stunde wechselt mit der vierten Stunde. Dienstag und Donnerstag haben wir dann entweder  die 1 und zweite Stunde verkürzt, oder die dritte und vierte Stunde. Dafür haben wir dann  zusätzlich einen ca. 50 min langen Block, den wir uns selbst einteilen können. Das heißt man soll sich bei dem Kurs einer seiner LehrerInnen einschreiben. Die Zeit kann man dann zum  nacharbeiten oder auch Lernen für Tests verwenden und hat dann eben die Unterstützung des  Lehrers oder der Lehrerin, wenn man sie braucht. Ich muss sagen, ich finde dieses System  ziemlich genial, da man so viel weniger Hausaufgaben aufhat und eben auch noch mal tiefer auf Thematiken eingehen kann, die man im Unterricht vielleicht noch nicht so ganz verstanden hat.  Generell kann man sagen haben die kanadischen Schulen ein viel breiteres Angebot an Fächern. Man kann viel besser seinen Interessen nachgehen. Es gibt zum Beispiel viel mehr verschiedene künstlerische Fächer, darunter auch handwerkliche Fächer wie Keramik, Holzarbeiten, Metallarbeiten und nähen. In Deutschland werden diese Themen wenn man Glück hat grob behandelt, aber auf keinen Fall lernt man irgendwelche richtigen Techniken. Aber auch in jedem anderen Interessensbereich finde ich persönlich die Fächerauswahl besser. Dementsprechend ist natürlich auch die Ausstattung für diese Fächer sehr viel besser als in Deutschland. 

Zudem ist es nicht wie in Deutschland, dass man bestimmte Fächer nehmen muss. Man muss  zwar jedes Jahr mindestens ein naturwissenschaftliches Fach haben und ein gesellschaftliches  Fach, aber man muss z. B. kein Sport, Kunst oder Musik haben wenn einen das nicht interessiert. Zudem ist der Stundenplan wie man ihn am Anfang bekommt auch nicht komplett fix. Man kann in den ersten Wochen noch die Kurse wechseln, was ich ziemlich cool finde, falls man merkt, dass der Kurs wirklich nichts für einen ist. 

Auch noch eine Sache, die ich viel besser finde, ist das Benotungssystem hier in Kanada. Die  mündliche Mitarbeit wird hier z. B. so gut wie gar nicht bewertet, was ich zumindest sehr cool finde da ich in Deutschland mündlich eher nicht so stark war. Die Note setzt sich also aus Tests und Quizzes zusammen und manchmal auch noch aus Arbeitsblättern welche LehrerInnen  einsammeln. Dafür schreibt man aber auch verhältnismäßig mehr Tests, von denen dann jeder  nicht so viel zählt. Außerdem sind die meisten Tests nur multiple choice und short answers. Das  heißt, die Chance, dass da zumindest etwas richtig ist, ist recht hoch. Und wenn man doch mal  richtig schlecht in einem Test abgeschnitten hat, kann man den am Ende des Jahres noch mal so  ähnlich nachschreiben. So nach der Divise, dass jeder mal einen schlechten Tag hat. 

Generell würde ich sagen, habe ich sehr viel weniger Schulstress seit ich hier an der Schule in  Kanada bin. Ich finde das Schulsystem einfach so viel besser durchdacht und einfach das  Schulklima insgesamt besser. Die meisten LehrerInnen sind so viel netter und verständnisvoller als  in Deutschland. Ich muss sagen, dass ich hier sogar echt gerne zur Schule gehe obwohl ich das  in Deutschland nicht wirklich gemacht habe.

Ich hoffe, euch hat mein kleiner Blogbeitrag gefallen und ich konnte euch das kanadische Schulsystem etwas näherbringen. Wenn ihr auch Lust habt, ein Auslandsjahr zu machen, bewerbt euch bei Kulturwerke Deutschland. Es lohnt sich auf jeden Fall und es ist womöglich eure letzte Chance, diese einzigartige Erfahrung zu machen.

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