Luises schönstes Erlebnis in Victoria, Kanada

Auslandsjahr in Victoria, Kanada

Luises schönstes Erlebnis in Victoria, Kanada

Hallo!

Herzlich Willkommen zu meinem Blogartikel über mein bisher schönstes Erlebnis hier in Kanada. Mein Name ist Luise, ich bin 15 Jahre alt und jetzt schon über 6 Monate im wunderschönen Victoria, Kanada. Meinen Schüleraustausch mache ich mit der Organisation Kulturwerke Deutschland. Viel Spaß beim Lesen!

Es war ganz schön schwer mich für nur ein Erlebnis in diesem Blogartikel zu entscheiden, da ich so viele großartige Sachen bereits erlebt habe. Am Schluss habe ich mich für meinen Tagestrip nach Vancouver entschieden, weil dies ein ganz besonderer Tag für mich war.

Alles fing damit an, dass eine Klassenkameradin mir erzählt hat, dass es einen „deutschen“ Weihnachtsmarkt in Vancouver während der Weihnachtszeit geben wird. Sie schwärmte mir vor, wie schön er im vergangenen Jahr war und was man dort für großartige Sachen machen kann. Da ich gleich begeistert davon war, habe ich mir die Internetseite des Weihnachtsmarktes angeschaut. Ich war sehr erstaunt, als ich entdeckt habe, dass es auch typisch deutsches Weihnachtsmarktessen (Kartoffelspieße, Oktoberfest Schweinshaxe mit Sauerkraut, gebrannte Mandeln, Raclette, Gulasch, Kartoffelpuffer, …) und deutsche Stände (Kerzen, Holzwaren, Lederwaren, Seifen, Weihnachtsbaumanhänger, Tee, …) gibt. Dies war die perfekte Chance, um meiner Gastfamilie oder Freunden ein bisschen was von meiner Kultur zu zeigen. Da ich in Victoria wohne, hat es sich jedoch als gar nicht so leicht herausgestellt den ganzen Trip zu planen. Victoria liegt nämlich auf Vancouver Island und Vancouver ist auf dem Festland. Es dauert ca. 3 Stunden mit dem Auto und 5 Stunden mit dem öffentlichen Verkehr, um von Victoria nach Vancouver zu kommen. 

Als ich meiner Gastmutter davon erzählt habe, war sie anfangs ganz begeistert von der Idee zusammen als Familie dorthin zu gehen. Wegen der Weihnachtszeit war sie jedoch sehr beschäftigt und hatte somit keine Zeit sich näher darum zu kümmern. Des Weiteren ging es ihr Ende Dezember gesundheitlich nicht so gut, weswegen sie meinte, dass es besser ist, wenn ich mit Freunden nach Vancouver gehe. Glücklicherweise wusste ich von ein paar Freunden, die über die Weihnachtsferien in Vancouver waren. So kam es dazu, dass ich meine Freundin Yi-Chen fragte, ob wir uns in Vancouver treffen wollen, um gemeinsam den Weihnachtsmarkt zu erkunden. Sie fand die Idee großartig, da sie wegen ihrer Familie ohnehin bereits in der Stadt war. Somit war das ganze beschlossene Sache. 

Mit Hilfe von Google Maps plante ich, wie ich am besten von Victoria nach Vancouver komme. Meine Gastmutter hat mir netterweise angeboten mich eine Strecke zum Fährhafen zu fahren. Da ich Angst hatte die Fähre am frühen Morgen zu verpassen, nahm ich ihr Angebot dankbar an.

Das ganze Abenteuer startete um 7:30 Uhr am 22. Dezember 2021. Zusammen mit meiner Gastmutter bin ich ca. 45 Minuten zum Fährhafen Swartz Bay gefahren. Dort musste ich nur einchecken, da ich mein Ticket bereits online gekauft hatte. Um 9 Uhr legte die Fähre ab. Es war wunderschönes Wetter und ich konnte entspannt die Aussicht genießen. Nach 1,5 Stunden legte die Fähre in Tsawwassen an und von dort aus nahm ich den Bus in die Innenstadt. Da ich in die Skyline (eine Art S-Bahn) umsteigen musste, habe ich eine nette Dame gefragt, ob sie mir helfen könnte. Sie half mir freundlicherweise und es hat sich herausgestellt, dass sie auch aus Deutschland kam. Jedoch ist sie bereits mit 5 Jahren in ein anderes Land gezogen. Nichtsdestotrotz konnte sie sehr gut deutsch sprechen. Sie hatte einen sehr interessanten Beruf, da sie Biologin in Afrika war und auch durch den Beruf ihres Mannes viel um die Welt gekommen ist. In Afrika kam sie schon vor Jahren in Kontakt mit einer Art Coronavirus im Rahmen ihrer Studien. Somit konnte sie mir sehr viel darüber erzählen. Bei meiner Station angekommen lief ich zu dem Treffpunkt von mir und Yi Chen. Wir haben uns beim Digital Orca verabredet, da er gleich neben den Weihnachtsmarkt ist. Man hatte von dort auch einen wunderschönen Ausblick übers Wasser. Yi-Chen und ich haben uns erst um 13 Uhr verabredet, weswegen ich eine Stunde Zeit hatte, um ein bisschen die Gegend zu erkunden. Natürlich habe ich mich nur in der Nähe aufgehalten, da ich nicht ganz allein durch Vancouver laufen wollte. Nachdem Yi-Chen und ich uns erfolgreich getroffen haben, sind wir gleich zum Weihnachtmarkt gegangen, da wir Tickets für 13 Uhr hatten. Der Eintritt hat ca. 10 Euro gekostet. Sobald ich den Weihnachtsmarkt betreten war ich wie verzaubert. Es gab so vieles was mich an zu Hause erinnert hat. Mit Yi-Chen habe ich sofort ein paar Gerichte probiert und mir die ganzen Stände angeschaut. Wir hatten beide großen Spaß dabei und genossen es in die Weihnachtsstimmung einzutauchen. Nach ungefähr zwei Stunden haben wir den Weihnachtsmarkt verlassen und überlegt was wir machen wollen. Meine Großmutter hat als junge Frau in den 60er Jahren eine Zeitlang in Vancouver gelebt und dort in einem Krankenhaus gearbeitet. Sie hat mich gebeten es mir mal anzuschauen, falls ich mal in Vancouver sein sollte. Wir nahmen gemeinsam den Bus dorthin. Gerade als wir aus dem Bus gestiegen sind, hat es angefangen zu regnen. Somit waren wir nur kurz vor dem Krankenhaus und haben ein paar Erinnerungsfotos gemacht. Glücklicherweise war gleich auf der anderen Straßenseite ein kleines Café. Dort sind wir eingekehrt und haben darauf gewartet, dass der Regen ein bisschen abnimmt. Bei einem heißen Kakao haben wir den Tag Revue passieren lassen und uns nett unterhalten. Mit dem Bus sind wir anschließend zu einer Einkaufsstraße gefahren und haben uns ein paar Geschäfte angeschaut. Leider musste ich mich anschließend langsam auf den Rückweg machen, da meine Fähre um 19 Uhr zurück nach Victoria ging. Mit dem öffentlichen Verkehr habe ich ca. eine Stunde zurück zum Hafen gebraucht. In meinem letzten Bus habe ich mich neben eine Studentin gesetzt. Sie dachte ich wäre auch bereits Studentin und wir kamen relativ schnell ins Gespräch, weil sie sich sehr dafür interessiert hat, wie es mir in Victoria gefällt. Sie kam aus Victoria, studiert jedoch gerade in Ontario und hat über Weihnachten ihre Familie in Victoria besucht und nur heute einen Tag in Vancouver verbracht. Wir haben uns super verstanden und uns die ganze Fährfahrt unterhalten. Das war super, denn dadurch war die Heimreise viel kurzweiliger. Wir haben Nummern ausgetauscht, um in Kontakt zu bleiben. Zurück in Victoria bin ich mit dem Bus um 22 Uhr sicher zu Hause angekommen. Dort bin ich völlig erschöpft, aber mit einem Riesenlächeln auf dem Gesicht eingeschlafen.

Dieser Tag war definitiv einer der spannendsten und aufregendsten Tage hier in Kanada. Er hat mir so viel Selbstbewusstsein und Selbständigkeit abverlangt, da ich den ganzen Trip selbst geplant habe und ganz allein nach Vancouver gereist bin. Auf meinem Weg habe ich so viele nette, großartige und hilfsbereite Menschen kennengelernt. Mit der Studentin bin ich immer noch in Kontakt und wir haben uns nach Weihnachten mal auf einen Kaffee getroffen. 

Ich kann es jedem nur ans Herz legen zu versuchen seine Wünsche und Ziele umzusetzen. Auch, wenn es nicht immer wie geplant läuft, wird man daraus so einiges lernen und viel unerwartetes Schönes erleben!

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