Annika erklärt euch das amerikanische Schulsystem anhand ihrer High School

Annika erklärt euch das amerikanische Schulsystem anhand ihrer High School

Herzlich willkommen zu meinem Artikel zum Thema Schulsystem in Florida. Mein Name ist Annika, ich bin 16 Jahre alt und befinde mich aktuell in der Nähe von Fort Myers, Florida. Ich mache momentan einen Schüleraustausch mit der Organisation Kulturwerke Deutschland und bin nun seit ungefähr 6 Monaten hier und habe noch knapp 4 Monate, bis ich wieder nach Hause muss. In diesem Artikel erzähle ich euch von meinen Erfahrungen, die ich hier mit dem Schulsystem gemacht habe. Aber jetzt erstmal viel Spaß beim Lesen!

In Florida ist es genauso wie in anderen Staaten auch, ab der 9. Stufe beginnt die Highschool, die nach der 12. endet. Ich bin hier ein Sophomore (10) und bin mit meinem Geburtstag im Oktober eine der ältesten in meiner Stufe. Die Studienjahrgänge sind jedoch gleich aufgeteilt, mein Jahrgang ist hier wie auch in Deutschland 2006/07. 
Meine Highschool ist im Generellen sehr klein, meine gesamte Stufe hat zum Beispiel nur 45 Schüler, außerdem haben wir an der Schule noch keine 12. Stufe. Dies liegt daran, dass hier jedes Jahr eine Stufe hinzugefügt wird, damit niemand, der einmal in der Schule war, nicht wechseln muss, der Grund, dass wir noch keine 12. Stufe haben ist, dass die Schule noch so neu ist, dass erst dieses Jahr die 11. Stufe hinzugefügt wurde. Ab nächstem Jahr gibt es dann aber auch die 12. Stufe. Grund dafür ist, dass mein Ort oder mittlerweile schon eine kleine Stadt, erst vor ungefähr 5 Jahren gegründet wurde und somit immer mehr Leute über die Zeit hierhin ziehen, allerdings meist mit kleinen Kindern, was die Erklärung dafür ist, dass bisher das Bedürfnis für ältere Jahrgänge noch nicht so groß war.
Das Schuljahr ist in 4 Teile aufgeteilt: Quarter 1, 2, 3 und 4, die jeweils ca. 3 Monate gehen. 
Das Ende des 2. Quarters ist somit auch das Ende des ersten Semesters. Wir haben dieses Jahr nur eine Woche Herbst- und Osterferien statt 2, da wir wegen des Hurrikans, der genau bei mir in der Region war, 2 ½ Wochen freihatten, wegen der ganzen Sturmschäden. Ansonsten hatten wir noch jeweils eine Woche Thanksgiving- und Weihnachtsferien. 
Eine Schulwoche hier geht montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr. Insgesamt habe ich 9 verschiedene Fächer, die in a, b und c Tage aufgeteilt sind. Montag ist jeweils ein C-Tag, was bedeutet, dass ich jedes Fach für 45 Minuten habe. Dienstag/Donnerstag ist A-Tag, dann habe ich die Fächer 1, 3, 5, 7, 9 und Mittwoch/Freitag ist B-Tag, mit den Fächern 2,4,6,8,10 jeweils für 1 ½ Stunden. Stunde 5 und 6 sind Lunch und sind jeweils nur 20 Minuten lang, montags habe ich davon nur eine Stunde, also auch 20 Minuten. Meine Fächer sind: Mathe (Geometrie), HOPE (Sport und mentale Gesundheit), Internationale Geschichte, Französisch, Englische Literatur, Research (Zeit um Assignments zu erledigen), Meeresbiologie und Theater. In den meisten Fächern sind ungefähr 20 Schüler, die 'Hauptfächer' (Mathe und Englisch) habe ich mit Leuten aus meiner Stufe. Die anderen Fächer sind gemischt mit den Stufen 9 bis 11 (Highschool). 
Noten ergeben sich hauptsächlich aus den Ergebnissen von Projekten, da ich in meinen Fächern kaum Tests schreibe und die Mitarbeit nicht bewertet wird, solange man nicht negativ auffällt. Dies ist allerdings auch nur meine Erfahrung und kann in anderen Schulen in Florida oder anderen Staaten komplett anders aussehen. 
Meine Unterrichtsräume sind insgesamt sehr neu und relativ ähnlich zu Klassenräumen in Deutschland, ansonsten gibt es keine besonderen Räume, die man nicht auch schon von deutschen Schulen kennt. Zusätzlich haben wir ein Gebäude für die Sporthalle mit einem Geräteraum, in dem wir manchmal in HOPE Workouts machen und eine Kantine. In der Kantine sind wir immer in der Pause und können uns dort auch Essen holen, was ungefähr 5 Euro kostet und nicht besonders gut ist. Deshalb bringe ich mir immer mein Lunch selbst mit, was auch die meisten anderen Schüler hier machen. 
Woran ich mich sehr gewöhnen musste und was mich auch relativ überrascht hat, sind die ganzen sehr strengen Sicherheitsvorkehrungen, man darf nicht alleine in die Kantine/Sporthalle gehen, sondern muss von einem Lehrer begleitet werden, der Schulranzen darf nicht neben einem am Tisch stehen, sondern muss hinten im Klassenraum am Haken aufgehängt werden, Polizisten sind permanent in der Schule und laufen durch die Gänge, jeden Monat hat man mehrere Probealarme zu verschiedenen Dingen und noch viel mehr. 
Für mich war es sehr komisch, von einer großen Schule in Deutschland hier auf die kleine Schule zu kommen, da hier einfach alles viel persönlicher ist. Jeder kennt jeden und auch das Lehrer-Schüler Verhältnis kann man nicht mit dem Deutschen vergleichen.

Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Erfahrungen weiterhelfen.
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