Melinas problematische Anreise in Missouri

Melinas problematische Anreise in Missouri

Hallo an alle und herzlich Willkommen zu meinem Artikel über meine Anreise in die USA für mein Auslandsjahr. Ich bin Melina, 15 Jahre alt und befinde mich zurzeit in Missouri. Ich mache einen Schüleraustausch mit der Organisation Kulturwerke Deutschland. In diesem Artikel erzähle ich euch ganz viel über meine Anreise und Vorbereitung für 5 Monate in den USA. 

Aber jetzt erstmal viel Spaß beim lesen!

Ich bin am 30. Dezember von Frankfurt losgeflogen, hatte einen Zwischenstopp in Atlanta und flog dann nach Memphis, wo ich von meiner Gastfamilie abgeholt wurde. 

Aber fangen wir mal ganz vorne an.

Mit dem Koffer packen kann man gar nicht so früh anfangen, da man die meisten Sachen ja zuhause noch braucht. Umso wichtiger ist es, sich schon im voraus eine Packliste zu erstellen, auf die man wirklich alles schreibt. So kann man Sachen einkaufen wie spezielle Cremes, die man nicht unbedingt in den USA kaufen kann. Ganz wichtig ist aber: Nehmt nicht zu viel mit. Shampoo und Duschgel kann man hier super kaufen, eine große Flasche davon im Gepäck ist viel zu viel Gewicht. Ein weiterer Tipp ist schwere Dinge wie Jeans oder Pullover in einen kleinen Handgepäck Koffer zu tun, da dieser in den meisten Fluggesellschaften keine Gewichtsgrenze hat.

Eine Sache die ganz wichtig ist mitzunehmen ist ein Adapter für die Steckdose. Die Steckdosen hier haben andere Anschlüsse und so kann man seine Geräte nur mit Adapter laden. Mir persönlich half eine  sogenannte „Reisepass Schutzhülle“ sehr gut weiter, also eine Hülle, in die man den Reisepass, den Impfpass und zum Beispiel das Impfzertifikat hineinlegen kann. So hatte ich alles immer griffbereit.

Okay genug über meinen Koffer. Der Tag meiner Anreise startete ziemlich früh, da mein Flieger um 11:30 Uhr in Frankfurt startete. Um 7 Uhr morgens sind wir zum Flughafen losgefahren, vorher habe ich nur noch die letzten Kleinigkeiten gepackt. Für mich war es wichtig den Großteil am Abend vorher schon fertig zu haben. Nach einer Stunde Fahrt zum Flughafen haben wir meine Koffer eingecheckt, was zum Glück alles ohne Probleme verlief. 

Vor der Passkontrolle musste ich mich von meinen Eltern verabschieden. Ich habe nur meine Eltern und meinen Bruder mit zum Flughafen genommen, da ich denke je mehr Menschen ich kurz davor noch sehe, desto schwerer fällt der Abschied. 

Der Abschied fiel mir wirklich schwer, da muss ich bei der Wahrheit bleiben. Da ich mich danach aber auf meinen Flug, mein Gate und die Sicherheitskontrolle kümmern musste, dachte ich nicht mehr so viel darüber nach. 

Der Flug nach Atlanta verlief ziemlich gut, mit wenig Turbulenzen und nach ca. 10h Flug sind wir gelandet. Nach der Ortszeit in Atlanta war es dann 16:50 Uhr. Mein Anschlussflug sollte um 18:03 Uhr in Atlanta starten. Es wurde jedoch schon im Flugzeug gesagt, dass er sich um drei Stunden verspätet. Somit hatte ich fünf Stunden Wartezeit. Ich habe mich in mein Gate gesetzt, mit meinen Eltern telefoniert, bei denen es mitten in der Nacht war, und geschlafen. 

Circa 1 Stunde und 30 Minuten vor verspätetem Abflug kam eine Durchsage:„Der Flug Atlanta nach Memphis ist abgesagt. Ich wiederhole. Der Flug von Atlanta nach Memphis ist abgesagt.“. Ich kann gar nicht beschreiben, was mir in diesem Moment alles durch den Kopf geschossen ist. Während ich das hier schreibe ist es schon schwierig daran zurück zu denken. 

Wie dem auch sei, die Leute sind alle aufgestanden und gegangen. Ich saß da und bin fast zusammengebrochen. Ich habe mit einem kurzen Text meine Gastmutter informiert, die aber die Info auch schon per Nachricht bekommen hatte. Ich habe meine Eltern angerufen, es war 4:30 Uhr in der Nacht in Deutschland und ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie trotzdem für mich da waren. 

Ich habe eine andere Familie gefragt, was sie machen. Sie sagten wenn ich möchte, dass ein neuer Flieger kommt muss ich mich in die Schlange des Delta Bereiches stellen. Dort stand nämlich jeder andere auch. 

Ich habe mich dort angestellt und war eine der letzten in der Schlange. Nach 5-10 Minuten warten wurde die Schlange nicht kürzer. Eine Frau von meiner Fluggesellschaft Delta kam zum Ende der Schlange und bat uns eine bestimmte Nummer anzurufen, wenn wir mit Delta sprechen möchten. Ich sagte ihr, dass ich noch keine SIM-Karte habe und niemanden anrufen kann, da ich alleine reise. Sie hat sich nicht um mich gekümmert. Eine junge Frau mit ihrer Familie stand ebenfalls an und gab mir ihr Handy um anzurufen. Nachdem niemand abhob haben wir alle in der Schlange aufgelegt und die Familie hat mit der Delta Frau geredet. Sie schickte die Familie zu einem anderen Delta-Bereich. Ich war so verzweifelt und fragte die Delta Frau was ich tun soll, weil ich ganze alleine bin. Sie kümmerte sich nach wie vor nicht um mich und die junge Frau sagte sie nehmen mich mit. Wow. Dieser Moment war einfach eine riesige Erleichterung für mich, da ich bei jemandem war. Mit ihrem Mann und ihren 2 Kindern sind wir einmal quer durch den Flughafen gelaufen. Dort angekommen wo die Frau uns hingeschickt hatte, stellten wir uns in eine viel kürzere Schlange von Delta an. 

Nachdem die Familie ihre Probleme geklärt hatte kam ein Delta Mann auf mich zu. Er stellte mir einige Fragen und ich fühlte mich sicherer. Er sagte, dass sie eine „Lounge“ haben, in die Kinder die alleine reisen hin können. Dort gibt es Essen, Schlafmöglichkeiten und Spiele. 

Kurz darauf gingen wir erneut durch eine Sicherheitskontrolle und kamen in der „Sky Lounge“ an. Ein privater Teil am Flughafen den man nur mit einem bestimmten Schlüssel erreicht. Dort hat eine Frau meine Daten aufgenommen und meine Gastfamilie informiert, dass ich untergebracht bin. Sie meinte ich kann entweder einen Flug um 9 Uhr am nächsten Tag nehmen oder um 18 Uhr am nächsten Tag. Ich habe also unglaublich gehofft den um 9 Uhr zu bekomme. 

Auf den sehr unbequemen Betten bin ich dann eingeschlafen, ich war froh, dass ich wenigstens schlafen konnte. Ein anderes Mädchen lag mit mir in dem abgetrennten Raum. 

Am nächsten Morgen wurden wir geweckt damit ich meinen Flug bekommen kann. Delta gab allen Kindern dort einen 15$ Gutschein, um sich etwas zum Frühstücken kaufen zu können. 

Danach hat mich ein Mann zu meinem Gate gebracht. Ich konnte den Flieger um 9 Uhr nehmen. Ich war sehr glücklich. Ich war die erste, die in den Flieger durfte, ca 10 Minuten vor den anderen. Die Flugbegleiterinnen waren über meine Situation aufgeklärt und waren unglaublich lieb und haben sich um mich gekümmert.
Den Flug über habe ich trotzdem geschlafen. In Memphis angekommen ging alles ganz schnell. Ich musste nur den Schildern zur Gepäckausgabe folgen. Dort wartete meine Gastmutter auf mich. Ich war überglücklich als ich ankam und sie mich in den Arm nahm. Sie hatte genau wie meine Mutter die Nacht über nicht geschlafen. Ich wusste, dass ich gut aufgehoben war. Mit meinem Koffer machten wir uns auf den 2 stündigen Weg zu meinem neuen Zuhause. 

Die Enkel meiner Gasteltern haben mich mit einem süßen kleinen Geschenk in meinem Zimmer empfangen. Ich habe mich sehr gefreut als ich da war, da das Zimmer viel besser aussah als auf den Bildern. 

Am nächsten Tag haben wir meine Gastschwester aus Brasilien vom Flughafen abgeholt. Als sie da war haben wir beide unsere Koffer ausgepackt. 

Das war alles Ende Dezember/Anfang Januar. Jetzt ist es schon Februar und ich habe schon unglaublich viel erlebt. Ich habe eine tolle Freundesgruppe mit denen ich viel unternehme. Unter anderem war auch schon Homecoming an meiner Schule und unser Basketball Team hat die „District“ Spiele gewonnen.

Im Ende kann ich euch nur ein paar Dinge mit auf den Weg geben: Traut euch Menschen zu fragen, ihr reist alleine und es ist nicht eure Muttersprache, bringt jemanden dazu euch wirklich zu unterstützen. Regt euch nicht über Bilder der Application auf, meist kommt es anders. Ich habe mir viel zu viele Gedanken darüber gemacht.  Und zu guter letzt: Genießt die Zeit, die ihr habt, sie geht (leider) schnell vorbei. Ich würde euch wirklich ans Herz legen ein Auslandsjahr zu machen, es ist so eine tolle Möglichkeit neues zu erleben. Alleine im ersten Monat konnte ich sagen, dass das die beste Zeit meines Lebens wird. Fang doch am besten gleich an deinen Aufenthalt zu planen. Besser zu früh als zu spät :) ! Wenn ihr noch mehr von Austauschschülern lesen wollt dann schaut gerne in den anderen Artikeln vorbei!

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